Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub
die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel
weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es
wohl?
Dahin!
Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Kennst du das Haus, auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt
der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn
mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es
wohl?
Dahin!
Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im
Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es
stürzt der Fels und über ihn die Flut:
Kennst du ihn
wohl?
Dahin!
Dahin
Geht unser Weg; o Vater, laß uns ziehn!
Aus: Wilhelm Meisters Lehrjahre